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Wie Weihnachtskugeln entstehen – Teil 2 der Geheimnislüftung.

Unser Kugeln haben den ersten Produktionsabschnitt bereits geschafft: sie haben ihre Glasform bekommen. Dieser erste Abschnitt wurde in unserer Abteilung, die Bläserei genannt wird, umgesetzt. Nun ist es Zeit für die Versilber- und Malabteilung. Aber der Reihe nach:

Wir haben fertige, ausgeblasene Weihnachtskugeln – unterschiedlichste Kugeln für den Weihnachtsbaum: runde Weihnachtskugeln, Figuren-Kugeln, und Kugeln mit Form. Alle transparent, mit beibelassenem Fragment des Rohrs, an der Stelle, an der das Glas ausgeblasen wurde – Abzug genannt. Dies ist sehr wichtig, denn dieser beibelassene Abzug wird in den nächsten Schritten nützlich sein. Und dieser nächste Schritt ist die Versilberung. Das klingt, als würde die Kugel eine Silberschicht erhalten, aber in Wahrheit ist es die Versilberung des Inneren der Weihnachtskugel. Dazu wird Silbernitrat verwendet, das in geringen Menge in jede der Dekorationen hineingefüllt wird. Danach muss der Reduktor hinzugefügt werden, der das Silber aus der Mischung löst. Die auf diese Weise gefüllte Kugel wird in ein Gerät gelegt, das Schüttelmaschine genannt wird – der Name sagt bereits alles über die nächste Tätigkeit: auf der Schüttelmaschine werden die Weihnachtskugeln wörtlich einige Minuten lang geschüttelt, und das in dieser Zeit gelöste Silber beschichtet ihre inneren Wände. Weshalb werden Weihnachtskugeln eigentlich versilbert? Dadurch werden sie undurchsichtig und bekommen einen wunderschönen Glanz. Möchte man schön silber glänzende, dekorierte Weihnachtskugeln haben, kann man diese gleich an die Dekorationsabteilung weitergeben. Alle anderen kommen jetzt in die Malabteilung: hier erhalten sie den entsprechenden Hintergrund, durch Eintauchen der Kugeln in unterschiedlichsten Lacken. Die Anzahl der möglichen Farben – ist praktisch unbegrenzt, da man schließlich immer einen Lack zum anderen hinzufügen kann, um einen neuen Farbton zu erhalten. Die Lacke können glänzend, matt, opalisierend, metallisch oder mit dem Effekt einer speziellen Struktur sein. Sehr interessant sind hier die sog. Frostlacke, die beim Trocknen in Muster kristallisieren, die wie jene Muster aussehen, die durch echten Frost auf Glasscheiben gemalt werden. Manche Dekorationen haben zweifärbige, schattierte Hintergründe, bei denen eine Farbe fließend in eine andere übergeht. Diese werden nicht in Lack eingetaucht, in diesem Fall müssen die Lacke mit einem spezielle Aerographen auf den Weihnachtskugeln aufgetragen werden.

Eine noch andere Gruppe stellen Nylon-Hintergründe dar, also bunte aber lichtdurchlässige Hintergründe. Das sind die Weihnachtskugeln, die zuvor nicht versilbert wurden. Sie haben einen matten oder glänzenden Hintergrund, sind aber gleichzeitig transparent – ein sehr interessanter Effekt!

Alle Kugeln werden, nachdem sie einen lackierten Hintergrund erhalten haben, in einen speziellen Tunnel gelegt, in dem sie langsam und wärmenden Lampen trocknen können.

Und die auf vollkommen sauberem, transparentem Glas dekorierten Kugeln haben sowohl die Versilber- als auch die Malabteilung übersprungen und kommen direkt aus der Bläserei in die Dekorationsabteilung.                                                Christbaumschmuck